Klosterbrauerei Weißenohe

Die Klosterbrauerei Weißenohe ist stolz darauf, den Großteil ihrer Biere nach biologischen Richtlinien zu produzieren. Dabei legt der Familienbetrieb großen Wert auf Zutaten aus der Region. Denn der Familie aus Weißenohe ist es wichtig, zum Erhalt und Schutz der Natur beizutragen. Ein Gespräch mit Katharina und Urban Winkler.

Entwicklungsziele (SDGs): Klosterbrauerei Weißenohe

Sauberes Wasser und Sanitär­versorgung
Bezahlbare und saubere Energie
Menschen­würdige Arbeit und Wirtschafts­wachstum
Verantwortungs­volle Konsum- und Produktions­muster
Leben an Land
Frieden, Gerechtig­keit und starke Institutionen

Entwicklungsziele (SDGs): Klosterbrauerei Weißenohe

Sauberes Wasser und Sanitär­versorgung
Bezahlbare und saubere Energie
Menschen­würdige Arbeit und Wirtschafts­wachstum
Verantwortungs­volle Konsum- und Produktions­muster
Leben an Land
Frieden, Gerechtig­keit und starke Institutionen

Interview mit Katharina und Urban Winkler

KONTAKT

Klosterbrauerei Weißenohe
Klosterstraße 20
91367 Weißenohe
www.klosterbrauerei-weissenohe.de

Die Klosterbrauerei Weißenohe entstammt dem 1090 gestifteten ehemaligen Benediktinerkloster St. Bonifatius zu Weißenohe. Dort haben die Benediktinermönche nachweislich seit dem Jahr 1468 Bier gebraut. Seit 1827 befinden sich Brauerei und Wirtshaus in Familienbesitz. Heute betreiben wir den Betrieb in der siebten Generation, gemeinsam mit unserem Sohn und unseren 12 Mitarbeitenden. Insgesamt brauen wir neun Biersorten, fünf davon sind Bio-Biere. Urbans Bruder führt das Gasthaus und bietet fränkische Spezialitäten an.

Ausschlaggebend war, dass selbst nach dem Verbot von Atrazin, einem Herbizid, das die Photosynthese blockiert, immer noch Abbauprodukte im Wasser vorhanden waren. Uns wurde bewusst, dass die Ausbringung von Agrochemikalien Auswirkungen weit über den beabsichtigten Einsatz hinaus hat. Unser Boden ist ein sehr wichtiges Gut, das durch Mineraldünger und Pestizide gestört wird. Die Kleinstlebewesen im Boden spielen jedoch eine entscheidende Rolle. Aus diesem Grund möchten wir dazu beitragen, eine naturnahe Kulturlandschaft zu schützen und zu erhalten.

Für unsere Bio-Biere beziehen wir ausschließlich fränkische Zutaten, die nach Bioland-Kriterien angebaut und in der Region verarbeitet werden. Wir sind auch Teil der Öko-Modellregion. Damit gibt es jetzt eine Erzeugergemeinschaft, die Braugerste für alle Beteiligten fair und regional anbaut und verkauft. Wir legen großen Wert auf die Vernetzung zwischen den Biobäuerinnen und Biobauern. Durch diese enge Verbindung fördern wir regionale Waren und stärken die Wirtschaftskreisläufe. Gleichzeitig gleichen wir strukturelle Nachteile aufgrund der Kleinräumigkeit der Betriebe aus und schaffen eine nachhaltige und zukunftsfähige Landwirtschaft.

Wir brauen unser Bier immer noch mit Brauwasser der ursprünglichen Klosterquellen. Nachhaltig zu wirtschaften heißt für uns auch, Vorhandenes und Bewährtes weiter zu nutzen. Wir verwenden heute noch alte Gerätschaften wie die Schrotmühle. Das prägt auch den besonderen Geschmack unseres Bieres. Außerdem kommt seit 2013 der Strom für unsere Produktion aus regenerativen Energien.

Aufgrund der Erbfolge mussten wir unser Unternehmen aufteilen und Liegenschaften abtreten. Dennoch sind wir bestrebt, notwendige Investitionen umzusetzen, indem wir nach Synergien suchen und diese nutzen. Ein Beispiel dafür ist die Lohnabfüllung unseres Bieres in darauf spezialisierten Brauereien. In den 2000er Jahren mussten viele kleinere Brauereien schließen oder wurden verkauft. Eine weitere große Herausforderung besteht darin, die historische Bausubstanz zu erhalten, die das Ortsbild prägt. Aktuell sanieren wir das Dach der Klosterbrauerei mit nachhaltigen Materialien. Die Arbeit führt eine Zimmerei aus der Region aus.

Unser wichtigster Rat: Die Wünsche der Kunden berücksichtigen. Denn der Kunde hat immer die Wahl.

Soziales Engagement vor Ort ist uns ein großes Anliegen. Wir sind Kooperationspartner des KunstRaums Weißenohe und helfen bei der Organisation von Veranstaltungen. Einmal im Jahr laden wir zum Weihnachtsmarkt im Brauereihof. Der gesamte Erlös wird gespendet. Außerdem unterstützen wir Vereine mit dem Ziel Menschen in schwierigen Lebenssituationen zu fördern. Soweit möglich lassen wir Werbematerial in inklusiven Werkstätten herstellen. Wichtig ist uns ebenso, das Leben vor Ort mitzugestalten, indem wir uns bei Vereins- oder Kindergartenfesten engagieren.

Wir sind stolz darauf, dass wir trotz der schwierigen Zeiten in den 1990er und 2000er Jahren den Betrieb aufrechterhalten und somit unsere Handwerkskunst bewahren konnten. Darüber hinaus freuen wir uns, dass wir viele unserer Fachkräfte selbst ausgebildet haben und auch Mitarbeitende mit Migrationshintergrund bei uns eine Chance sehen, sich hier weiterzuentwickeln.

Wir setzen uns auch zukünftig für Nachhaltigkeit und ökologische Arbeitsweisen bei uns und unseren Landwirten ein. Die Gewissheit, dass unser Sohn Vincent unsere Werte und Überzeugungen teilt und bereits im Betrieb involviert ist, motiviert uns, diesen Weg für uns und unsere Region weiter zu gehen.

Tipps der Familie Winkler für mehr Nachhaltigkeit im Betrieb:

Haben Sie Tipps, wie man schon auf einfachem Weg nachhaltige Schritte im Betrieb umsetzen kann?

  • Reparieren statt Wegwerfen, so können Geräte lange verwendet werden
  • Nutzung von Synergien mit anderen Betrieben –  Erhalt, Entwicklung und Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe
  • Photovoltaik, um Strom für die Produktion zu gewinnen
  • Vorbild in der Betriebsführung sein und Schulung des Personals, um Ziele und Wertigkeiten zu vermitteln